Bewegungen zwischen Hören und Sehen – Denkbewegungen über Bewegungskünste

Hg.: Stephanie Schroedter
Verlag: Verlag Königshausen, Neumann (2012)

Paperback: 636 Seiten
Sprache: Deutsch, Englisch
ISBN13: 978-3-8260-4744-2

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49,80

RÉSUMÉ

Von der Überlegung ausgehend, dass in sämtlichen künstlerischen Darstellungsformen, die auf Musik oder Klänge zurückgreifen, akustische und optische Bewegungen miteinander inter¬agie¬ren, dialogisieren oder auch konkurrieren, stellt sich die Herausforderung, diesen Bewegungen in ihren sicht- und hörbaren Gestaltungen ebenso nachzugehen wie den ihnen zugrunde liegenden emotionalen und imaginären Bewegungen. Auf der Basis von Beispielen aus dem Bereich des Musik- und Tanztheaters im weiteren Sinne, der Performance- Art, der Filmkunst und des künstleri¬schen Umgangs mit Neue Medien sollen daher – jenseits eindeutiger Gattungsgrenzen, statt¬dessen mit Blick auf den grenzüberschreitenden Charakter unterschiedlicher Genres – auch wahrnehmungsästhetische Aspekte vielfältigster Bewegungsdimensionen thematisiert werden. Von besonderem Interesse ist dabei, wie sich das Hören von Musik durch das Sehen von Bewegungen verändert (und umgekehrt) und inwiefern bei der Perzeption hör- und sichtbarer Bewegungen neue Bewegungen zwischen dem Hören und Sehen entstehen können. Schließlich drängt sich in diesem Zusammenhang die Frage auf, inwiefern sich neben dem synästhetischen Hören auch ein kinästhetisches Hören nachweisen lässt, das Musik als körperliche, aber nicht zwangsläufi g sichtbare Bewegung begreift. Vor diesem Hintergrund eröffnet sich eine Methodendiskussion, die nicht nur den Verkörperungen von Musik durch Interpreten (Musiker, Tänzer, Schauspieler, Performer, Filmregisseure, Medienkünstler etc.), sondern auch der Körperlichkeit von Musik selbst über den Bewegungsaspekt näher zu kommen sucht. Hör- und sichtbare, aber auch kaum noch oder nicht mehr hör- und sichtbare Bewegungen bilden einen idealen Bezugspunkt, um musik-, tanz-, theater-, fi lm- und medienwissenschaftliche Analysemodelle einander gegenüberzustellen und auf ihr Potenzial zur Untersuchung des Wechselspiels akustischer und optischer Bewegungen zu befragen. Über vierzig Wissenschaftler aus dem In- und Ausland referierten hierzu auf einer Konferenz, in deren Zentrum die implizite oder explizite Performativität von Musik stand. Die Herausgeberin Stephanie Schroedter arbeitet an der Schnittstelle von Tanz/Bewegung und Musik/Klang: Neben Wechselbeziehungen zwischen diesen Bewegungskünsten in soziokulturellen Kontexten unterschiedlicher Räume und Zeiten befasst sie sich mit audio-/visuellen Bewegungsinteraktionen im Tanz- und Musik¬¬theater, in zeitgenössischen Performances, im Film und in den Neuen Medien aus einer aufführungsanalytischen wie ästhetischen Perspektive.

All performing arts that incorporate movement and that use music, sound, and noise are characterized by an interchange between acoustical and visible movement that is not only the result of emotive and imaginary processes but also generates them. Examples from the fields of dance and music theatre, performance art, cinema, new media-audible and visible, but also barely audible and invisible – form the core of the material. Just how hearing actually changes seeing (and vice versa), and just how the ways of perceiving sound and of seeing can create new kinds of interactions among the senses is of particular interest. More than forty scholars from Germany and abroad examined these issues at a conference, the focus of which was the implicit or explicit performativity of music – in motion and as motion.

Mit Beiträgen von/Contributors: Anne Do Paço, Stephanie Schroedter, Gabrielle Brandstetter, Allen Fogelsanger & Kathleya Afanador, Lawrence Zbikowski, Helen Julia Minors, Adrienne Brown, Jin Hyun Kim, Stephanie Jordan, Philippe Guisgand, Gerald Siegmund, Hans-Friedrich Bormann, Julia H. Schröder, Christa Brüstle, Bettina Brandl-Risi, Matthias Rebstock, Katja Schneider, Hanno Siepmann, Ivana Rentsch, Martin Günther, Marian Smith, Janice Ross, Monika Woitas & Annette Hartmann, Konrad Landreh, Andreas Münzmay, Steffen A. Schmidt, Sieghart Döhring, Bernd Hoffmann, Silke Martin, Hanna Walsdorf, Claudia Rosiny, Nina Noeske, Yvon Bonenfant, David Roesner, Melanie Fritsch.